Diese heidnische Hochzeit fand an einem ganz besonderem Ort statt: In Troja nämlich. Nein, nicht das Troja, in dem eine Liebe ein tragisches Ende fand. Auch kämpften dort keine Helden aus vergangenen Zeiten.
In dem Troja von dem ich rede, gab sich ein liebendes Paar das Treueversprechen. Die Zeremonie fand in einem angrenzenden Wald auf einer kleinen Lichtung statt, umringt von Bäumen und vielem Grün. Weiße Säulen und viele Feuerschalen standen da, und sogar ein Torbogen als Pforte für die Liebenden auf dem Weg zum Zeremonieplatz, weshalb die Kulisse einen griechisch antiken Charakter erhielt. Der Ortsname Troja paßte hierzu natürlich perfekt.
Die beiden Eheleute trafen ein und die heidnische Zeremonie konnte beginnen. Die Gewandung der Brautleute war perfekt gewählt. Sie hatten sich ein mittelalterliches Gewand fertigen lassen, das aber trotzdem zum griechisch römischen Stil der Hochzeit paßte.
Das Brautpaar stellte sich dem Priesterpaar gegenüber, und das “Lied von Troja” wurde von einigen Damen und Herren vorgetragen. Das Lied erzählte jedoch nicht die Geschichte der alten griechischen Stadt, sondern die bisherige Geschichte der beiden Eheleute: Wie sie sich fanden und auf welchem Weg sie den Entschluß zur Heirat gefaßt hatten. Als die Zeilen verklangen, wurde in einem extra dafür aufgebauten Tempel die spirituelle Ehe geschlossen.
Meine Worte geben nur sehr unzureichend wieder, welche Mystik und Feierlichkeit geherrscht haben, als das alles in dem Ort Troja geschah. Ich bin leider kein guter Geschichtenschreiber, sondern nur ein begeisterter Gast dieser ganz spirituellen Hochzeitszeremonie.
Die nun anschließende Feier fand in einem urgemütlichen Gewölbekeller statt. Es wurde viel gelacht, getanzt, gesungen und natürlich außerordentlich köstlich gespeist. Da auch die geladenen Gäste allesamt in Mittelalter Gewandung erschienen, war dieses Ambiente paßgerecht für unsere heidnische Mittelalterhochzeit.
So wurde dieses Troja zum Startpunkt für eine glückliche Liebe und für gelebtes heidnisches Brauchtum. Manchmal kann Geschichte eben doch noch verändert werden…
Für diese Erkenntnis bedankt sich Euer Hochzeitsgast Dieter-Norbert