Keine Germanentümelei, kein Sujet anderer Art; einfach eine normale Hochzeitsfeier ohne Amtskirche – wie heidnische Hochzeiten, die es viele Jahrhunderte vor Einführung des Christentums so oder ähnlich gab.
Nicht selten nimmt ein Hochzeitspaar erst die standesamtliche Trauung vor, und erst einige Zeit später die religiöse, um nicht nur staatliche Billigung, sondern auch göttlichen Segen für die Ehe zu erhalten. Ungewöhnlich ist, wenn jemand diesen Segen in dem Götterhimmel anfordert der noch nicht zum Einmannbetrieb wurde, und den keine Einheitsgewerkschaft kontrolliert.
Die Riten, also Brauch und Zeremoniell, mit dem das göttliche Einverständnis zur jeweiligen Ehe eingeholt wird, sind bei den unterschiedlichen Fraktionen der religiösen „Einheitsgewerkschaft“ partiell unterschiedlich, doch gemeinsam ist ihnen, der göttliche Segen wird immer von einem Menschen ausgesprochen, egal ob dieser nun Pfarrer, Pastor, Priester etc. genannt wird.
Gestern, am 16. August 2008, haben unser Forschungsfreund Klaus und seine liebenswerte Frau Paola, nachdem sie sich im Januar dieses Jahres standesamtlich das Jawort gaben, ebenfalls den göttlichen Segen für ihren Lebensbund in einer dafür ausgerichteten, recht bemerkenswerten, mittelalterlichen Feier eingeholt. Verkünder des göttlichen Willens waren Menschen, wie halt bei der „Einheitsgewerkschaft“ auch, nämlich eine Priesterin, ein Priester, vier Idisen und vier Götterboten.
Ich bin Realist, und kann daher unbefangen sagen, diese Hochzeitsfeier machte den Spiritus (den Weltgeist, die Weltseele) fühlbarer als manch andere spirituelle Veranstaltung (kirchliche Trauung), an der ich bisher teilnahm. Durch die umfangreiche Dekoration, die der Zeremonie den Rahmen gab, unzählige flackernde Fackeln an den Wegen, dem Blüten- und Zweigtor für das Ehepaar sowie den Blüten- und Zweigeingängen für die Priester mit Gefolge, und den Zweigpfaden für die Gäste gehörten dazu, sorgten dafür, daß die Feier, die an der Heiketalwarte ausgerichtet wurde, auf der Anhöhe zwischen zwei bedeutenden historischen Stätten, das gewisse „Etwas“ einer Mittelalter Hochzeit bekam.
Als das Zeremoniell des Treueversprechens der Eheleute seinen Abschluss fand, leuchtete der Vollmond und es fand zu aller Überraschung eine partielle Mondfinsternis statt. Zu der Feier hatten sich über 80 Freunde und gute Bekannte des Ehepaares eingefunden, die meisten waren aus großer Entfernung angereist. Was Speisen und Getränke anbetraf, gab es eine reichhaltige, qualitätvolle Auswahl die besser kaum sein konnte.
Was den tieferen Sinn der Feier anbelangt, so ist unbestreitbar, die Gegenwart göttlichen Geistes bedarf keines Gotteshauses, da jedermanns Seele mit diesem Geist verbunden ist. Die Antwort, die zwei sich Liebende auf die Frage geben, ob sie gewillt sind sich für alle Zeit zu lieben und zu ehren, erreicht die Götter immer, egal ob ein ernannter Pastor, ein Pfarrer, oder ein Priester im Laienstatus diese Frage gestellt hat.
Liebe Paola, lieber Klaus, Christiane und ich bedanken uns noch einmal für die Einladung. Wir sind sicher, Euer „Ja“ hat nicht nur uns und alle anderen Gäste, sondern auch die Ohren für die es bestimmt war erreicht.
SO SEI ES! Wir wünschen Euch eine sonnige Zukunft
Mit besten Grüßen Christiane und Rainer
Quelle: www.der-turm.eu