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Heidnische Feier in keltischem Kult

Eine Geburtstagsfeier. Ein Fest ohne (alte) Traditionen oder Zeremonien? Mitnichten, wie ich als Gast einer heidnischen Geburtstagsfeier selbst miterleben durfte, und von der ich hier nun berichten möchte.

Die Feierlichkeit begann am frühen Abend in einem abgelegenen Waldstück. Viele Freunde reisten an, um ein Wiedergeburtsfest nach altem Brauch für gleich zwei Freunde zu begehen. Man hatte sich etwas Besonderes einfallen lassen: Die Ausrichtung dieses Festes durch „Feier-Profis“, den Herren und Damen von eheleite.com.

In fröhlicher Runde tauschte man lustige Geschichten und Anekdoten aus und an stimmungsvoller und abwechslungsreicher Musik fehlte es nicht. Gegen den späteren Abend war es dann aber soweit, der Höhepunkt der Feier: die Geburtstagszeremonie.

Mit vielen Fackeln wurde der Platz erleuchtet, ebenso mit Symbolismen für die lebensspendende weibliche Kraft dekoriert. Obwohl es anfing heftig zu regnen, war es ein sehr schöner und inspirierender Moment. Jeder der anwesenden Freunde hatte einen Vers oder ein paar besondere Zeilen vorbereitet, die nacheinander vorgetragen wurden. Eine ebenso schöne wie auch interessante Art, um an vergangene Erlebnisse oder Taten zu erinnern oder besondere Charaktereigenschaften hervorzuheben.

In die abendliche Finsternis fiel nun ein Regen, als wenn die heidnischen Götter selbst auf Ihre Anwesenheit aufmerksam machen wollten. Was sollte man aber auch anderes erwarten von einem Ort der „Verloren Wasser“ heißt. Ein Priester erzählte vom ewigen Kreislauf des Lebens: Sein, Werden, Vergehen und Wiedergeboren werden.

Ein besonderes Ereignis während der Feier war aber ohne Zweifel die Überreichung des Geschenks. Das Geschenk, ein Schwert, sollte dazu, wie man dies aus einer alten angelsächsischen Sage her kennt, aus einem Stein gezogen werden. Keine Mühen wurden für dieses Ereignis gescheut. Und so gab es einen größeren, künstlichen Felsen innerhalb des Zeremonieplatzes, der von einem echten kaum zu unterscheiden war, in dem Excalibur steckte.

Der Stärkste der Runde (ein Turm von einem Mann) wurde nach vorne gebeten, um sich die Ehre zu erweisen und seine Pflicht zu erfüllen, das Schwert aus dem Stein zu ziehen. Trotz großer Anstrengungen, Schweißausbrüchen und unter Anfeuerungen der Anwesenden wurde diese Aufgabe jedoch nicht gemeistert. Genau wie in der mittelalterlichen Sage scheiterte der „Unwürdige“ jedoch an dieser Aufgabe.

Hier mußte ein ganzer Kerl ran, und das Geburtstagskind durfte seiner Liebsten zeigen, was in ihm steckte. Für ihn war es jedenfalls ein erfolgreicher Abend. Es gibt viele Geburtstage, die man in seinem Leben feiert – aber an welche Geburtstage oder Ereignisse erinnert man sich noch nach vielen Jahren?

Dies war eine Geburtstagsfeier wie im heidnischen Mittelalter, an die ich mich gerne zurückerinnere, nicht nur wegen des erfrischenden Regens.

Euer Freund Alexander