Eigentlich würde ich mich als Atheistin bezeichnen; und wenn, dann interessieren mich die naturreligiösen Bräuche der mediterranen Gebiete. Sehr neugierig wurde ich, als ich eine Einladung zu einer heidnisch-germanischen Feier erhielt: Im Kreis mehrerer Interessierter aus Berlin / Brandenburg einen der wichtigsten Festtage zu begehen – die Wintersonnenwende.
Jeder weiß natürlich, es ist der kürzeste Tag des Jahres – aber was ist die magische / mythologische Bedeutung? Inmitten der Natur, der Kälte wegen alle dick eingemummelt, fanden sich alle Gäste ein.
Bevor wir zum eigentlichen Festplatz kamen, sollte jeder von uns an einem kleinen Feuer eine magische Handlung vornehmen: Ich notierte auf einem Zettel alle Dinge, die mich selbst belasten und die ich zukünftig loswerden will. Diesen Zettel warf ich ins Feuer. Das finde ich, auch für den privaten Gebrauch, eine tolle Idee.
Endlich standen wir voller Spannung um das aufgeschichtete Holz, welches nun von den Veranstaltern dieses Tages, den Leuten von eheleite.com, entzündet wurde. Hierzu stellten sich vier Feuersprecher in die Himmelsrichtungen und trugen ihre Verse vor. Dann entzündeten sie gemeinsam das Sonnenwendfeuer – ein erhebender Moment! Die Magie des Feuers ergriff alle Anwesenden. Es wurden Lieder angestimmt und die Damen von eheleite.com reichten uns selbstgebackene Runenkekse und Tee. Jeder konnte einen Moment für sich diese ganz besondere spirituelle Stimmung genießen.
Jetzt wurde der heidnische Kult erklärt, die Mythen zur Wintersonnenwende erzählt und entschlüsselt. Ich habe erfahren, daß die Wintersonnenwende der besinnliche, abrechnende Jahresteil ist – um Neues zu planen und in die Wege zu leiten. Und natürlich, daß das Licht / die Sonne neu geboren wird. Es blieb auch nicht unerwähnt, daß eine andere Religion auch hier nur kopiert, und den 24.12. daraus gemacht hat!
Der Abend wurde beendet, nachdem das letzte Lied gesungen war. Wir alle gingen, geistig gestärkt und mit neuen Vorhaben, nach Hause und freuten uns auf das nun kommende Sonnenjahr. Dies war ein heidnisches Fest, an das ich mich gerne erinnere und welches ich auch sicher in Zukunft öfter wiederholen möchte.
Viele Grüße,
Ines aus Frankfurt